Make your choice! (Politik on tour 2019)
Starke Partnerschaft für mehr politische Bildung: Jugendliche zum Wählen motivieren.
Drei Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Vorarlberg haben sich zusammengeschlossen, um direkt vor den Landtagswahlen möglichst viele jugendliche Erstwähler*innen auf den Wahlgang vorzubereiten. Die Offenen Jugendarbeiten Lustenau (OJAL) Hohenems (OJAH) und Dornbirn (OJAD) in Zusammenarbeit mit dem aha – Jugendinfo Vorarlberg, werden gemeinsam eine Probewahl in Kooperation mit Schulen und Lehrbetrieben durchführen. Vor den Landtagswahlen werden jugendliche Erstwähler*innen (Schüler*innen und Lehrlinge) auf die im Oktober stattfindenden Landtagswahl durch eine Probewahl vorbereitet. Ein geschultes Team von Jugendlichen aus allen Einrichtungen wird den Wahlgang mit den Schüler*innen und Lehrlingen durchführen.
Ziele und Wirkungen von Probewahlen
Politische Bildung, Vorbereitung der Erstwähler*innen auf den Wahlmodus, Auseinandersetzung mit der Parteienlandschaft in Vorarlberg, politische Inhalte verstehen, Partizipation des Jugendteams, learning by doing – das sind nur einige Schlagworte zu den Zielen. Das Projekt soll wirken, indem die eingebundenen Jugendlichen besser über Parteien und Inhalte informiert sind. Die Jugendlichen lernen durchs Tun die wahlrechtlichen Kriterien (Wahlberechtigung, Vorzugsstimmen, Gültigkeit der eigenen Stimme). Sie bauen die Hemmschwelle ab, am Sonntag darauf zur Wahl zu gehen, sie haben den Wahlmodus geübt und sind dann in ihrer Heimatgemeinde selbstbewusster. Mit „make your choice“ erkennen sie die Bedeutung der eigenen Stimme. Berührungsängste zu politischen Themen sollen abgebaut werden und auch nach der Probewahl über Inhalte weiterdiskutiert werden. Auch für das Jugendteam, das die Wahlen begleitet sind positive Wirkungen zu erwarten. Die 12-köpfige Projektgruppe wird zu Expert*innen in Fragen des Wahlrechts.
Die Partnerorganisationen bekennen sich in ihren Grundkonzepten zur Überparteilichkeit und zu den Prinzipien der Politischen Bildung nach dem Beutelsbacher Konsens. Alle zur Landtagswahl antretenden Parteien werden zur Kooperation eingeladen und liefern einen Text mit ihren Inhalten für die Rollups, die zur Information für die Jugendlichen zur Verfügung stehen. Bei den Probewahlen selbst gibt es keinerlei Beeinflussung des begleitenden Peer-Teams in Richtung einer bestimmten Partei, dieses Team wird dazu spezifisch geschult.
Factbox:
Freitag, 06.09.2019 – Einführungs-Workshop zum Projekt – Make your choice (POLITIK ON TOUR)
Dienstag, 17.09.2019 – Bundesgymnasium Lustenau
Mittwoch, 18.09.2019 – Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Lustenau
Die Offene Jugendarbeit orientiert sich in Projekten der Politischen Bildung nach dem in Deutschland im Jahr 1976 im „Beutelsbacher Konsens“ formulierten Leitgedanken:
- Überwältigungsverbot: Es ist nicht erlaubt, den/die Jugendlichen – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbständigen Urteils“ zu hindern.
- Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch in den Projekten kontrovers erscheinen: Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs Engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten.
- Der/die Jugendliche muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen.