In der Offenen Jugendarbeit Lustenau haben wir uns Gedanken darüber gemacht in welcher Lebenssituation wir uns mit wem identifizieren und welche Auswirkungen dies auf uns und unser Umfeld hat. Dabei sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Jugendlichen aber auch Erwachsenen häufig lebensnahe Vorbilder unbekannt sind. Mit der gesamten Bevölkerung haben wir uns nun auf die Suche begeben.
MitbürgerInnen jeglichen Alters, Herkunft und Berufes welche viel Wert auf Zivilcourage, Respekt, Toleranz, Demokratie, Menschenwürde etc. legen, starke Persönlichkeiten von denen wir lernen können was Zivilcourage bedeutet wurden als Vorbilder aufgespürt. Diese Personen werden von Jugendlichen mit dem wunderbaren „Lustenauer Zivilcourage Award“ ausgezeichnet.
Von allen Nominierungen wurden 23 von einer Jugendjury ausgewählt. Diese 23 Berichte über mutiges Handeln für die Gemeinschaft stehen symbolisch für die nahezu 23.000 EinwohnerInnen von Lustenau. Außerdem sollen diese vorbildlichen Ereignisse und Gedankenanstöße für ein besseres Zusammenleben vor Ort stehen. Diese werden nun täglich bis zur Preisverleihung am 22.Jänner online vorgestellt.
Die Reihenfolge der Veröffentlichungen stellt keine Wertung dar, da es darum geht Beispiele zu Zivilcourage, Identifizierung, Toleranz und Demokratie aufzuzeigen, wertzuschätzen und Vorbilder aus dem nahen Umfeld näher kennenzulernen.
In diesem Rahmen möchten wir uns für alle Nominierungen bedanken und hervorheben, dass es noch viele weitere gute Beispiele für Engagement gibt und dies lediglich eine Auswahl darstellt!
ArMUT Sammelgruppe
Die Mitglieder der Sammelgruppe (alle ausschließlich unter 14 Jahre) haben in ihrer Freizeit ein Projekt zur Unterstützung von armen Menschen ins Leben gerufen. Eigenständig setzten sie ihre Ideen in die Tat um und zeigten großen Einsatz für ihre Mitmenschen. Am Ende konnten sie stolze 900 Euro an das Lustenauer Sozialamt übergeben.
Entstanden ist die Idee, in Läden zu gehen und um Spenden zu bitten, weil die Jugendlichen viele Arme auf den Straßen gesehen haben.
“Wir müssen uns für die Armen einsetzen, damit alle Menschen gleich und gerecht behandelt werden.”
Ihr Wunsch war es dass Menschen, die nicht so viel haben, im Leben genug Essen, Kleidung und Geld bekommen. Es habe etwas gedauert, aber schließlich haben sich über zehn freiwillige HelferInnen auf die Suche nach hilfsbereiten Mitmenschen gemacht und sind auf bereitwillige SpenderInnen in den Läden gestoßen. Diese waren von der Projektidee begeistert und haben gerne geholfen. Großzügig teilten die SpenderInen mit den Jugendlichen, welche wiederum das gesammelte Geld der Gemeinde übergaben, damit es Hilfesuchende erreicht.
Anderen Menschen etwas Gutes zu tun motivierte sie zu ihrem Einsatz. Die jungen Menschen haben Mitleid mit denen, die nicht so ein gutes Leben haben wie sie und wollen, dass es allen gut geht.
Die Jugendlichen hoffen, dass sie etwas bewegt haben und einigen Menschen helfen konnten.
Ihre Eigeninitiative in so jungen Jahren ist etwas Besonderes und Bewundernswertes. Wir alle sollten uns diese Jugendlichen zu Vorbildern machen und ihnen unseren Respekt zeigen.
Giulia Engel
Giulia Engel ist – wie ihr Name schon anmuten lässt – ein wahrer Engel. Sie setzt sich gerne für Schwächere ein und hat ein großes Herz für Flüchtlinge. Meint aber auch, dass allen, die Unterstützung benötigen oder gerade in einer schwierigen Situation sind, helfende Hände gereicht werden sollten, unabhängig von deren Hintergrundgeschichte, Nationalität o.Ä.
Giulias Wohn-, Arbeits- und Wirkungsort befindet sich in Lustenau. Hier setzt sie sich ein und versucht die Welt zu verbessern. Lustenau ist quasi der Dreh- und Angelpunkt ihrer Welt.
Bei den Flüchtlingen setzt sie sich auch mit kreativen Lösungen für ein besseres Zusammenleben ein. Mit “Give Peace A Chance” veranstaltete Giulia gemeinsam mit verschiedenen Bands nicht nur eine Musikveranstaltung für Flüchtlinge, sondern band die Flüchtlinge direkt in die Vorbereitung und Umsetzung ein. Dadurch entstand ein gemeinsames Projekt, bei dem alle fleißig mit anpackten und die Flüchtlinge ein interkulturelles Buffet zur Verfügung stellen konnten.
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Giulia fordert alle Menschen auf sich zu engagieren:
“Die Flüchtlinge lassen alles was sie haben zurück und gehen. Wir haben alles im Überfluss, also können wir ruhig mit ihnen teilen.”
Zivilcourage bedeutet für Giulia, dass man allen Menschen die es nötig haben hilft. Es muss nicht immer Geld sein, oft hilft schon ein ein Vormittag, an dem man Zeit mit den Flüchtlingen verbringt.
Lisbeth DangEl
Der zweifachen Mutter war es wichtig, ihre Kinder zu starken Persönlichkeiten zu erziehen und ihnen Selbstständigkeit beizubringen. Dafür sind die beiden heute sehr dankbar.
Frau Dangel schickte ihre Kinder bewusst in Integrationsklassen, um diese für soziale Themen zu sensibilisieren. Sie sollten sich mit Benachteiligungen, Chancengerechtigkeit, Kommunikation uvm. bewusst auseinandersetzen und lernen mitzugestalten.
Die engagierte Dame erzählt im Laufe des Gesprächs von einigen Situationen, in denen sie eingriff. Sie setzt sich mit vollem Einsatz für eine Besserung der Lage von betroffenen Menschen ein. So nahm sie zum Beispiel für mehrere Monate ein Mädchen zu sich auf und redete stundenlang mit einer Frau und deren gewalttätigen Mann. Das Leben des Mädchens habe sich inzwischen zum Guten gewendet. Es ist toll die positive Entwicklung mitzubekommen, das gibt ihr selbst auch wieder viel zurück.
Lisbeth Dangel empfiehlt Dinge zu tun, weil man es gern macht oder es einem ein Bedürfnis ist und keine Gegenleistung zu erwarten.
Wenn man Gegenleistungen erwartet, könne man enttäuscht werden. Auch wenn, ihrer Ansicht nach, die sozial Schwächeren meist dankbar sind.
Sie ist enttäuscht, wenn andere wegschauen, denn Zivilcourage bedeute für sie eben, hinzuschauen und keine Angst zu haben. Das fängt bei kleinen Dingen im Alltag an. Das versucht Frau Dangl auch erfolgreich beim Theaterspielen in einer Kindergruppe zu vermitteln. Ihrer Meinung nach hilft die Bühnenerfahrung dabei, präsent zu sein und es sich selbst zuzutrauen, in schwierigen Situationen einzuschreiten. Das Theater bringt einem etwas für das Leben und die Kinder machen unglaubliche Entwicklungen!
“Ich bin ein totaler Vereinsmensch”
Seit kurzem hat die leidenschaftliche Theaterspielerin Flüchtlinge als NachbarInnen. Auch hier ist sie tätig und wäscht für diese, da diese keine Waschmaschine haben.
“Was mich stört ist, dass man sich oft dafür rechtfertigen muss, wenn man etwas tut und hilft”.
Wichtig ist Lisbeth Dangel, aufmerksam zu sein und dadurch zu merken, ob jemandem etwas fehlt. Leider gehe das durch das Handy immer mehr verloren, da man aus einer SMS schwer mitbekommen könne, wie es einer Person wirklich gehe. Man solle seinen Instinkt einsetzten, sensibel auf andere Menschen reagieren und versuchen sie zu verstehen und auf sie einzugehen. Und wenn man merkt, dass man alleine nicht schafft die Situation zu lösen, sollte man sich eben Unterstützung dazu holen.
Anonym & Co.
23 Personen und Gruppen aus Lustenau, stellvertretend für je 1 000 EinwohnerInnen, werden heuer von uns mit dem Lustenauer Zivilcourage Award ausgezeichnet.
Heute möchten wir keiner bestimmten Person unsere Aufmerksamkeit schenken, sondern uns vielen ungenannten couragierten Personen(-gruppen) erkenntlich zeigen.
Uns erreichten im Vorfeld wesentlich mehr als 23 Nominierungen. Außerdem entschieden sich einige der GewinnerInnen dafür, anonym zu bleiben. Sie empfinden ihr Wirken als humanitäre Pflicht oder inneres Bedürfnis und möchten diesem ohne öffentliche Aufmerksamkeit nachkommen.
Sicherlich gibt es auch noch viele weitere ausgezeichnete Beispiele von Zivilcourage in Lustenau, von welchen wir gar nichts wissen.
Mit diesem Beitrag heute möchten wir all diesen Personen für ihr Engagement und ihren Einsatz danken.
Wir sagen Danke an all die Privatpersonen und Gruppen, welche Zeit schenken, Mitgefühl zeigen, teilen und sich für ihre Mitmenschen einsetzen.
NIYAZI SÖNMEZ
Er kommt aus Lustenau und ist seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Offenen Jugendarbeit in Lustenau tätig. Dort arbeitet er nun als Leiter des Jugendcafés und setzt sein Wissen außerdem bei der Taktisch Klug Eventbegleitung ein. In seiner begrenzten Freizeit setzt er sich ebenfalls gerne und mit viel Herz für die gute Sache ein und hilft, wo er nur helfen kann.
Egal um was es sich handelt – viele Jugendliche greifen immer wieder gerne auf seine Unterstützung zurück, fragen um Rat oder besprechen mit ihm Möglichkeiten, ihr Leben besser zu gestalten und Hindernisse zu überwinden. Darüber hinaus findet er auch noch Zeit und Kraft ihm unbekannte Personen, welche auf der Straße sitzen, eine Wohnung zu organisieren, warmen Tee gemeinsam mit FreundInnen an Hilfsbedürftige auszuschenken und sich um den eigenen, großen Freundeskreis zu kümmern. Als Begründung, warum Niyazi sich so sehr für seine Mitmenschen einsetzt sagt er im Interview, dass er Sozialist ist und sein Herz am linken Fleck hat. Deshalb könne er es nicht mit ansehen, wenn es Menschen schlechter geht als ihm selbst. Für ihn heißt Zivilcourage vor allem eins, ein Menschenfreund zu sein!
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Niyazi hat sich über die Nominierung zum Lustenauer Zivilcourage Award sehr gefreut. An dieser Stelle möchte er sich bei den Menschen, die ihn nominiert haben, bei der Jury und der Offenen Jugendarbeit Lustenau bedanken.
ERNST HAGEN
“Zivilcourage hängt zusammen mit Mut haben”, beginnt der Landtagsabgeordnete das Gespräch. “Ich sehe das so, dass man andere Menschen, die in Not geraten sind oder die etwas bewirken wollen, unterstützen muss”.
Zu Beginn seiner politischen Karriere war Ernst Hagen Jugend- und Kulturreferent, wobei das Budget für Jugendthemen zu dieser Zeit sehr begrenzt war. Es ist unter anderem Hagen’s Verdienst, dass die Jugendarbeit inzwischen über mehr finanzielle Mittel verfügt, wodurch sich ein größerer Handlungsspielraum eröffnet. Es war ihm in seiner Zeit als verantwortlicher Politiker ein Anliegen, der Offenen Jugendarbeit die Unterstützung zu geben, die sie verdient.
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Er half daher bei der Suche nach einer neuen Lokalität für Jugendliche, nachdem die alte Heimat in der Krone verlassen werden musste. Darüber hinaus ist es seinem großen Einsatz zu verdanken, dass es heute nicht mehr nur ehrenamtliche, sondern auch fest angestellte Mitarbeiter_innen im Jugendbereich, vor allem in der Offenen Jugendarbeit Lustenau, gibt.
Es bereite ihm eine große Freude, die positive Entwicklung der Jugendarbeit zu sehen, erzählt er. Gerade der Award sei eine ausgezeichnete Angelegenheit und es mache ihn stolz zu sehen, was sich alles bewegt hat.
REHMAN OMER
Obmann des FC Lustenau, Unternehmer, Vater und Menschenfreund, all das trifft auf Rehman Omer zu. Er ist in Lustenau aufgewachsen und interessierte sich schon früh für Fußball. Beim FC Lustenau startete er in der Jugend und arbeitete sich bis in die “Kampfmannschaft”. Omer interessierte sich jedoch nicht nur für Fußball, sondern auch für Bildung und Wirtschaft. Dies war sicherlich einer der Gründe weshalb er sich dazu entschieden hat, die Handelsakademie zu absolvieren.
Sein soziales Engagement zeigt Omer in seiner Funktion als Obman des FC Lustenau. Beim FC Lustenau setzt er sich für ein Umdenken ein. Er stellte sich die Frage: “Sind wir nur ein Sportverein?”. Da kam die Idee, einen Lernclub zu gründen und “auf dem Fussballplatz sind alle gleich” weiter auszudehnen.
Im Fussballverein ist vieles Beziehungsarbeit. Deshalb werden die Jugendlichen schon sehr früh gefördert. Der Lernclub ist eine Einrichtung des Vereins, bei dem Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 14 gemeinsam lernen, essen und sich bewegen können. Im Lernclub gibt es professionelle Pädagogen, welche die Kinder betreuen. Sie helfen ihnen bei ihren Hausaufgaben, lernen mit ihnen für Prüfungen und unterstützen wo es ihnen möglich ist.
Zivilcourage ist für Rehman Omer sehr wichtig, “Zivilcourage heißt Flagge zu zeigen und die Augen offen zu halten. Man sollte in jedem möglichen Moment Zivilcourage beweisen”.
CHRISTINE BÖSCH-VETTER
hat 3 kleine Kinder, ist gelernte Behindertenpädagogin, hat längere Zeit beim IFS und unter anderem mit Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss gearbeitet. Inzwischen ist sie Umweltgemeinderätin für die Grünen in Lustenau. Dort ist sie zuständig für Umwelt, Abfall und Energie. Immer schon zeigte sie soziales Engagement und wird das auch gerne in Zunkunft weiter so machen.
Sie ist der Meinung, dass wenn es allen gut geht, das Zusammenleben auch gut funktioniert.
In jungen Jahren war Christine Bösch-Vetter schon klar, dass sie etwas soziales machen möchte. Zuerst hatte sie den Wunsch, Krankenschwester zu werden. Schmunzelnd erzählt sie uns, dass sie sich ganz sicher war, dass dieser Beruf für sie doch nichts ist, als sie im Biologieunterricht in der Schule mitbekommen hat, wie es im Inneren eines menschlichen Körpers aussieht.
Als wir Frau Bösch-Vetter fragten, woher ihr soziales Engagement kommt, teilte sie uns mit, dass sie 12 Jahre lang bei den Pfadfindern war und dass sie auch einen guten Einfluss von der Offenen Jugendarbeit mitbekommen hat.
In ihrer Freizeit engagiert sich Frau Vetter-Bösch in verschiedensten Projekten. Eines dieser Projekte ist das W*ORT, bei dem sie mitarbeitet. Eine ihrer Stärken dabei ist, dass sie gerne mit unterschiedlichsten Personen kommuniziert und Netzwerke auf- und ausbaut. Deshalb initiiert Christine Bösch-Vetter unterschiedliche Projekte, wie zum Beispiel “Radeln ohne Alter”.
Christine Bösch-Vetter meint von sich, dass sie sich lieber aktiv an etwas beteiligt und versucht Dinge positiv zu verändern, als sich zu beschweren. Dies ist für sie Antriebsmotor, sich immer wieder einzusetzen. Zivilcourage bedeutet für sie, dass man mutig ist etwas zu verändern!
OKTAY KÖSE
Bei Oktay spielt die Erziehung ein große Rolle, was seine Einstellung zu Einsatz und Hilfsbereitschaft angeht. Von klein auf lernte der bald Volljährige sich für andere zu engagieren, denn dieses Verhalten von ihm wird bis heute von seinen Eltern erwartet. “Ich muss das einfach”, meint er, “bei mir ist das halt so”. Dabei gilt sein Engagement nicht nur der Familie und Freunden, sondern jeder und jedem, die oder der es benötigt. Beim Gespräch wird schnell klar, dass er ein feinfühliger Mensch ist und es spürt, wenn jemand traurig ist oder etwas nicht stimmt und er hat es im Gefühl, wie er das ändern kann.
Inzwischen gehört er zu den Älteren im Jugendcafé und nimmt seine Vorbildfunktion bewusst wahr. Oktay möchte verhindern, dass Jüngere falsches Verhalten von Größeren beobachten und kopieren, womit sie sich im schlimmsten Fall ihre Zukunft kaputt machen könnten. Deshalb geht er liebevoll und aufmerksam mit den Kleineren, die zu ihm aufschauen, um.
Aus dem Verein Offene Jugendarbeit Lustenau ist er nicht wegzudenken und bei jeder Veranstaltung dabei. Er scheut keine Mühe wenn jemand in Not gerät, sondern schreitet zur Tat und hilft. Dieser Mut, auch mal selbst einzustecken, dafür dass man andere unterstützt, diese Courage, die er in seinen noch jungen Jahren an den Tag legt, ist beeindruckend.
ARIANE HÖTZER
Was mache ich nach meinem Schulabschluss?
Vor dieser Frage stand Ariane Hötzer, nachdem sie im Sommer erfolgreich maturierte. Die Wahl des Studienfachs fiel ihr schwer, weshalb sie erstmal ein Jahr etwas anderes machen wollte und so machte sie sich auf die Suche nach einer sinnvollen Übergangsbeschäftigung.
Sie rief bei der Caritas und der Gemeinde an und fragte, ob es was zu tun gäbe. Dabei hatte sie keinen bestimmten Einsatzbereich im Auge sondern wollte dort anpacken, wo es eben gerade nötig ist. Bei einer Infoveranstaltung für ehrenamtliche HelferInnen informierte sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten und fing dann an, in dem Laden für Flüchtlinge zu arbeiten, Familien auszustatten und bei Umzügen zu helfen.
Das Flüchtlingsthema war ihr davor fremd, denn man wisse ja auch nicht wie die Leute sind und was sie erlebt haben. Sie empfinde Mitleid, da es schlimm sei, seine Familie und Heimat hinter sich lassen zu müssen. Deshalb reichte ihr das Engagement im Laden nicht und sie passt nun darüber hinaus auf Kinder auf, wenn der Chor mit Flüchtlingen probt, was “schön für mich zu lernen war”. Durch diese Tätigkeiten ergab sich die Möglichkeit, viele der Menschen persönlich kennenzulernen.
Diese Erfahrungen haben ihr persönlich viel gebracht, unter anderem vorallem aber auch viel Spaß. Mitzuhelfen gebe einem ein gutes Gefühl und man “kommt mit einer richtig guten Energie wieder heim”. Dieses Gefühl könne man nicht bezahlen. Durch die verbindende Arbeit und die vielen neuen Kontakte haben sich auch neue Freundschaften gebildet. Es tut bestimmt jedem gut, so etwas mal gemacht zu haben und man schätze das, was man hat, dann mehr.
Ihr selbst kommt ihr Einsatz nicht so spektakulär vor, aber doch ist dieser wertvoll.
In Bezug auf den Award erklärt sie, dass Zivilcourage für sie bedeutet, “mehr gemeinschaftlich zu denken und einander zu helfen anstatt nur auf sich zu schauen”, denn man könne so viel bewegen wenn man nicht wegschaut.
Ariane Hötzers Beispiel zeigt, dass man Zeit sinnvoll nützen kann, da es genug zu tun gibt. Nachfragen und Hilfe anbieten genügt, und Zeit die man geben möchte wird dankend angenommen. Zudem bringt couragiertes Verhalten nicht nur anderen Freude, sondern auch einem selbst gibt es ein wohltuendes Gefühl der Zufriedenheit.
Erich Wüstner
Der Familienmensch, der aufgrund seiner Kinder mit dem Eintritt in die Pension nach Lustenau gezogen ist um dort seinen Lebensabend zu verbringen, schaut auf bewegte Jahre zurück. Schon in seiner Jugend hat er sich in verschiedensten Bereichen für andere eingesetzt, vom Fußballverein über die Schule als Landesschulsprecher bis zur Gewerkschaft. “Ich bin immer für andere da gewesen”, sagt der Rentner, der eine schwere Krankheit überwunden hat und sich inzwischen wieder so fit fühlt, dass er der Gesellschaft, von der er so viel bekommen hat, etwas zurückgeben möchte. Als größtes Glück empfindet er es, Zeit mit seinen EnkelInnen zu verbringen und etwas von seiner Erfahrung weiterzugeben.
Erich Wüstner’s Zuhause hat eine besondere Lage, denn er wohnt direkt neben einer der Flüchtlingsunterkünfte in Lustenau. So sah er diese hilfesuchend vor seinem Fenster herumlaufen und nahm gleich Kontakt auf. Aufgrund eingerosteter Englischkenntnisse mit Händen und Füßen.
“Ich bin noch nie auf den Mund gefallen”
Im Sommer hatten er und seine Frau die neuen NachbarInnen in ihren Garten eingeladen und gemerkt, dass diese bereits für einen Händedruck und ein freundliches Lächeln dankbar waren. Mittlerweile sind enge Freundschaften entstanden, es gibt regelmäßige Treffen und wenn man sich auf der Straße sieht gibt es immer eine herzliche Umarmung.
Es sei schön zu sehen, wie gut die neuen NachbarInnen mittlerweile angekommen sind und es freut Herrn Wüstner, dass er vielleicht einen kleinen Teil dazu beigetragen hat. Ihm ist es wichtig zu zeigen, dass man keine Angst vor Fremden zu haben braucht und dass man aktiv auf Hilfebedürftige zugehen muss.
“Unwahrscheinlich, dass jemand an die Tür klopft und nach Hilfe fragt.”
Eine weitere Leidenschaft des Rentners ist der Verein “Radeln ohne Alter”. Inzwischen hat er schon viele Kilometer quer durch Lustenau zusammen mit 60 bis 110 jährigen zurückgelegt. Diese Menschen an Orte zu bringen, wo sie nie oder lange nicht mehr waren und ihr Lächeln auf dem Gesicht zu sehen, wenn sie alte Bekannte treffen oder sehen was sich verändert hat, lässt ihn abends zufrieden ins Bett gehen.
“Solange ich gesund bin, werde ich mich für Schwächere und Menschen am Rand der Gesellschaft einsetzen in der Hoffnung, dass mich dann auch jemand begleitet wenn ich es nicht mehr alleine kann”
VELI ÖZGEN
Dass man schon in jungen Jahren im sozialen Bereich “Karriere” machen kann zeigt das Beispiel von Veli Özgen. Vom Besucher wurde erst zum Jugendvorstand und dann zum geschätzten Vorstandsmitglied im Verein. Dabei übernimmt er die Aufgabe des Sprachrohrs der Jugendlichen und vertritt deren Interessen im Vorstand.
Auf die Frage, wieso er sich engagiert, hat er im ersten Moment keine Antwort. Für ihn ist es selbstverständlich sich für andere einzusetzen, deshalb sagt er zunächst “Ich mache es halt”. Nach kurzem überlegen findet er dann doch noch eine Erklärung und beschreibt es als Pflichtgefühl, das er empfindet. Braucht jemand Hilfe, MUSS er einfach einspringen und unterstützen. Inzwischen ist er einer der älteren im Jugendtreff und es ist ihm wichtig, dass man sich respektvoll einander gegenüber verhält, egal ob jung oder alt.
Sein Umfeld beschreibt ihn als engagierten, liebevollen Menschen mit einem großen Herz. Mit der Offenen Jugendarbeit fühlt er sich stark verbunden. So sehr der Verein einen wichtigen Platz in seinem Leben einnimmt, nimmt Veli einen wichtigen Platz im Verein ein. Egal was ansteht, wenn man ihn braucht ist er mit großer Freude dabei und verbreitet gute Laune.
Zudem hat er großes Interesse an Kultur, weshalb er gerne an Jugendaustauschen teilnimmt. Ob es nun ein Austausch oder ein Event wie “Jugend am Platz” ist, der junge Metallbearbeiter ist mit Leidenschaft bei der Sache und geht als positives und couragiertes Vorbild für Jüngere voran.
DR. KURT FISCHER
Der Bürgermeister von Lustenau, der sich für die Flüchtlinge einsetzt. So ist er in Vorarlberg bekannt. Wir haben mit Kurt Fischer über sein Engagement für die Flüchtlinge gesprochen und fanden heraus, was Zivilcourage für ihn bedeutet. Er ist der Meinung, dass in der Politik Zivilcourage oft anderen Überlegungen untergeordnet wird. Daher ist man ständig gefordert, bei diesem zentralen Thema mutig zu bleiben.
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Das Thema Integration fällt in den Aufgabenbereich des Ausschusses für Zusammenleben. “Nicht nur nebeneinander leben”, sondern ein konstruktives Zusammenleben ist sehr wichtig für ein Dorf wie Lustenau, damit alle gefordert sind einen Beitrag zu leisten. Von Bedeutung ist auch, dass jeder Lust hat sich einzubringen. Ein weiteres Anliegen, dass Kurt Fischer am Herzen liegt, ist die Jugend. Die Offene Jugendarbeit in Lustenau habe eine lange Tradition und mache Pionierarbeit für die Offenen Jugendarbeiten in ganz Vorarlberg. Junge Leute brauchen Räume, in denen sie sich entfalten können, ob es nun im künstlerischen, sozialen oder kulturellen Bereich ist. Es geht jedoch auch darum, dass die Jugend einen geschützten Raum habe, wie das neue Mädchencafe, welches am 08. Jänner 2015 eröffnet wurde.
Als wir ihn fragten, was für einen Einfluss seine Arbeit als Bürgermeister auf ihn hat, teilte er uns mit, dass es eine ganz große Herausforderung sei für die BürgerInnen zu arbeiten und dabei Zivilcourage zu zeigen. Beweggründe für couragiertes Verhalten sind für Kurt Fischer Vorbilder, die eben dies zeigen. Zivilcourage zu verkörpern ist sicher nicht leicht.
In einer Gemeinde ist es wichtig, dass man sich engagiert. Junge Menschen sollten die Möglichkeit haben auf Biografien von Menschen, die Zivilcourage an den Tag legen, zuzugreifen, da Idole in dieser Lebensphase sehr wichtig sind.
SILVIA DANG
Silvia ist seit Jahren ein treues und äußerst wertvolles Mitglied der Offenen Jugendarbeit Lustenau. Beschreibt man Silvia mit einem Wort treffend, so ist das der Begriff “Lebensfroh”. In jeder Situation und in jedem Mensch sieht sie das Gute. Auch in schwierigen Situationen kämpft sie, setzt sich für andere ein und gibt auch nicht auf, wenn andere keine Energie mehr haben.
Mit ihren jungen 30 Jahren hat Silvia dennoch schon einiges bewirkt und erreicht. Sie ist Jugendcoach bei der Offenen Jugendarbeit und setzt sich dort erfolgreich für die Jugendlichen ein, die ihr liebend gerne vertrauen. Silvia hilft Jugendlichen bei den Bewerbungen und gibt ihnen Tipps & Tricks für die Arbeitswelt.
Die Menschen in ihrem Umfeld sind ihr wichtig und sie ist der Ansicht, dass es sich dabei um ein Geben & Nehmen dreht. Hilft und unterstützt man seine Mitmenschen sind diese gelassener und auch eher bereit, jemand anderen einmal unter die Arme zu greifen. Silvia beschreibt dies als Kreislauf – wenn die Menschen sich in ihrem Umfeld wohlfühlen, dann kommt das auch wieder zurück, da jeder weniger gestresst ist.
Zivilcourage bedeutet für Silvia, dass man einander hilft, wenn mal etwas nicht geht. Es heißt für sie, dass man schaut, dass es den Mitmenschen gut geht.
Als wir Silvia mitteilten, dass sie einen Zivilcourage Award bekommt war sie sehr erfreut. Eine Würdigung durch den Lustenauer Zivilcourage Award und ein Aufmerksammachen auf mögliche Wege eines guten Miteinanders findet sie gut und hilfreich. Dennoch sagt sie, dass Zivilcourage zum Alltag gehört und selbstverständlich sein sollte.
LIA-SARA KECK
Die 17-jährige Kosmetik- und Fußpflegerin hat Spaß daran gemeinsam mit ihren FreundInnen anderen zu helfen. Häufig setzt sie sich für ihre gleichaltrigen Mitmenschen in der Offenen Jugendarbeit ein und hilft im Jugendhaus mit, wo sie nur kann. Das ist für sie sehr wichtig, sagt Lia, weil sie dort mit ihren FreundInnen zusammen Gutes bewirken kann.
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Der jungen Frau liegt Zivilcourage am Herzen. Deshalb trägt sie ihr Möglichstes zu einem guten gemeinsamen Auskommen bei und ist stolz darauf, dass in Lustenau viel Soziales passiert um Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen. Außerdem findet sie es schön, dass diese vielen Geschichten nun auch aufgezeigt werden. Lia meint, dass es gut tut, wenn Mitmenschen anerkennen, was man macht. So war Lia, als sie durch uns vom Lustenauer Zivilcourage Award erfuhr, sehr erfreut, berührt und gleichzeitig stolz auf alle die nominierten und engagierten Menschen.
WILFRIED MÜLLER
Wilfried Müller ist alles andere als ein “normaler” Schulwart, denn er hat einmalige Unterstützung von Anna, einer junge Frau mit Down Syndrom.
Obwohl er zuvor keine Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Behinderung hatte, nahm er sich vor sieben Jahren der Aufgabe an, Anna eine Beschäftigung zu bieten und sie in seinen Arbeitstag einzubinden. Daraufhin folgte ein Lernprozess, von dem alle Beteiligten, nicht nur Wilfried Müller und Anna, sondern die ganze Schule, bis heute profitieren.
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“Die Kinder lieben Anna”, erzählt Müller. Es sei schön zu sehen, wie die SchülerInnen der Volksschule Kirchdorf Berührungsängste verlieren würden und wie Anna den Schulalltag bereichere. Natürlich sei es nicht immer einfach, da sie Gefühle viel stärker empfinde, aber zu sehen, wie sie und ihr gesamtes Umfeld sich mit der Zeit weiterentwickelt und wie Anna immer selbstständiger wird, lasse ihm das Herz aufgehen.
Kinder generell sind ein wichtiger Bestandteil im Leben des Schulwartes. Mit Leib und Seele tritt er für Jugendliche ein und versucht diese zu bestärken.
Wilfried Müller: “Die Jugend hat es heute viel schwerer wie früher.”
Nicht umsonst wird er in der Nominierung als Vaterfigur der Schule beschrieben. „Es ist komisch, wenn es in den Ferien so still und leer ist. Ich mag es, Kinder um mich herum zu haben“, sagt der sechsfache Familienvater, auch wenn es mal laut und chaotisch zugeht. Ohne den Trubel würde ihm etwas fehlen.
DR. MARTIN HAGEN
„Ich hatte viel Glück“, sagt Martin Hagen über seine Kindheit in Lustenau. Der Leiter der Offenen Jugendarbeit Dornbirn, der eine liebevolle Erziehung genießen durfte, wurde von klein auf gefördert, konnte reisen und studieren. Die Aussage „Jeder ist seines Glückes Schmied“ trifft seiner Meinung nach leider nicht zu, da die Herkunft immer noch einen großen Einfluss auf Bildung und Erfolg haben. Diese Ungerechtigkeit auszugleichen treibe ihn zum Einsatz für seine Mitmenschen an, so Hagen.
Sein großes Engagement fließt in die Jugendarbeit, wobei er nicht nur in Dornbirn, sondern auch in Lustenau, wie beispielsweise bei der Entstehung des Culture Factor Y, viel Zeit und Energie investierte und auch heute noch investiert. Zudem ist der Vermittler zwischen Jugendlichen und Erwachsenen ein Befürworter des Jugendkellers, der der Jugend ermöglicht, ihre Kultur zu leben und Konzerte zu veranstalten.
Dank ihm und seinem Team haben auch Jugendliche in Dornbirn die Möglichkeit, freie Bildungs- und Sportangebote zu nutzen und so ihre Chancen zu verbessern. Chance ist auch das Stichwort, wenn es um Zivilcourage geht.
„Konsequenter Einsatz für Chancengerechtigkeit und für Chancengleichheit!“
so lautet die Definition des studierten Psychologen und Pädagogen. Dazu gehöre außerdem, der Politik und denen, die Macht haben, etwas abzutrotzen. So hat es sich Martin Hagen nicht nur zum Beruf sondern auch zur Berufung gemacht sich für die ihm wichtigen Ziele, wie faire Verteilung der Chancen, einzusetzen. Aber auch in seiner Freizeit kommt sein soziales Engagement nicht zu kurz, denn er ist unter anderem häufig ein gern gesehener Gast bei Diskussionen rund um Jugendfragen aller Art.
TUBA COLAK
Tuba ist ebenfalls ein Vorbild für Zivilcourage. Sie ist in Lustenau aufgewachsen und hat hier ihre Wurzeln. Sie studiert berufsbegleitend, ist daher sehr eingeplant und hat wenig Freizeit. Dennoch findet sie genügend Zeit anzupacken und spendet gerne das bisschen Freizeit, um anderen zu helfen.
Als Grund für ihren Einsatz nennt sie, dass es ihr gut geht und sie daher anderen Menschen denen es nicht so gut geht helfen kann. Sie zählte auf, was sie alles besitzt (Essen, Kleidung, Fernseher …) und was andere nicht haben.
Um Mitmenschen dabei zu unterstützen ebenfalls ein gutes Leben führen zu können organisierte Tuba mit Freundinnen ein Bayram Fest für Flüchtlinge im Bregenzer Festspielhaus. Viele Sponsoren konnten dafür gefunden worden, die Muslimische Jugend Österreich und einige Privatpersonen kochten und es wurde arabische Musik gespielt sowie viel getanzt und gelacht. Ein gelungenes und glückliches Fest, welches für einen Moment dafür sorgte alle Sorgen und Ängste zu vergessen. Doch das ist nicht alles, Tuba sammelt außerdem nun schon seit mehr als zwei Monaten laufend Spenden für minderjährige Flüchtlinge und sorgt dafür, dass diese auch die Zielpersonen erreichen.
“Man muss jemandem helfen, wenn er bedürftig ist.“
Tuba möchte allen Menschen, die auch nur ein wenig Zeit haben sagen, dass man trotzdem etwas Gutes tun kannst. Wenn auch nur ein wenig Zeit investiert wird, bewirkt das oft schon Wunder.
Dilara Sahin
Trotz ihres Alters ist die 14-jährige Schülerin schon sehr aktiv und zeigt sehr viel Zivilcourage. Nominiert wurde sie, weil sie auf Facebook mit einem ihrer Postings darauf aufmerksam gemacht hat, dass Mobbing nicht gut ist:
“Nur weil ein paar Leute diese Leute MOBBEN heißt das nicht, dass ihr sie auch MOBBEN müsst!
Geht und fragt mal die Leute warum sie den/diejenige MOBBEN. Sie sagen zu hässlich, zu nervig. Sagt’s doch ehrlich, ihr wollt nur cool darstehen vor den Leuten, stimmt’s? Stellt doch euch mal in dieser Situation vor. Wisst ihr wie scheiße das ist? Ihr sagt einfach, komm schlagen wir diesen Buben. Mir ist langweilig. Sagt mal habt ihr sie noch alle? Das ist Körperverletzung. Das tut weh!!! Lasst eure Wut nicht an anderen aus.
Geht und kauft euch einen Kicksack und schlagt rein, aber hört auf damit.
Mich MOBBT man zwar nicht, aber ich habe Mitleid mit denen die GEMOBBT werden.
!!!STOP!!!”
Sie setzt sich für FreundInnen ein und zeigt Mut. Des weiteren ist Dilara in Vereinen wie den Pfadfindern tätig, bei denen sie sich für Flüchtlinge einsetzt.
Trotz ihres jungen Alters ist sie jetzt schon ein Vorbild für viele Menschen. Beweggrund für Dilara ist es, dass sie es liebt, wenn sie Menschen zum Lachen bringen kann. Ein freundliches Lachen kann oft schon Wunder bewirken!
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Dilara setzte sich öffentlich für eine Freundin ein und hatte keine Angst vor bösen Kommentaren oder Schlimmeren. Zivilcourage bedeutet für sie, dass man in Angstsituationen nicht alleine ist.
Irmgard Scheffknecht
Die die freundliche Direktorin der Mittelschule Kirchdorf. Als wir das Interview mit Frau Scheffknecht führten fiel mir ihr fröhliches Gemüt auf. Ich denke es ist sehr wichtig, wenn ein Mensch eine positive Aura hat. Sie teilte uns auch noch mit, dass sie Lustenauerin mit Leib und Seele ist.
Sie ist derzeit die Schulleiterin der Mittelschule Kirchdorf. Eine Tätigkeit, welche sie sehr gerne ausübt. Nebenher arbeitet sie in der Pfarrei Kirchdorf mit und ist mitten in Lustenau daheim.
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In der Mittelschule Kirchdorf ist ihr das gute Zusammenleben sehr wichtig. Ihr ist es ein Anliegen niemanden auszugrenzen. Somit setzt sie sich dafür ein, dass in der Schule eine Sprache gesprochen wird, die jeder versteht und man nicht sagt, dass man “nicht türkisch” oder “nicht bosnisch” spricht. Man soll eine Sprache sprechen, die alle können.
Zivilcourage ist für sie ein Begriff, bei dem es vor allem um das Handeln geht. So teilte sie uns mit, dass für sie Zivilcourage “nicht wegschauen sondern hinschauen” ist. Es bedeutet für sie, offen, aufmerksam und achtsam zu sein.
Netzwerk Dô Sin
Das Netzwerk Dô Sin ist eine Gruppe von Menschen, die sich seit dem Sommer 2015 in ihrer Freizeit für Flüchtlinge in Lustenau einsetzt.
Sie organisieren verschiedenste Aktivitäten, Sachspenden, Hilfeleistungen und Essen. Inzwischen sind bereits über 200 freiwillige HelferInnen fleißig dabei und packen gerne an wo es nur geht. Die engagierten Personen sind aktiv bei Umzügen, Arztbesuchen und unterstützen die Familien im Alltag.
Wichtig ist dem Netzwerk, den Flüchtlingen die Ausübung ihrer Hobbys zu ermöglichen. So berichtet Andrea Hollenstein zum Beispiel von einer musikalischen Familie, die mit einem Musiklehrer zusammengeführt wurde und nun gemeinsam musiziert.
Viele der HelferInnen und der Neuankömmlinge verspüren den Wunsch das gute Zusammenleben mitzugestalten und wollen sich einbringen und eigene Ideen, welche zu einer besseren Integration beitragen einbringen. Zudem spielt eine gewisse Neugier und Aufgeschlossenheit der neuen Umwelt gegenüber eine Rolle – man möchte die neuen NachbarInnen kennenlernen.
Dadurch, dass einige Flüchtlinge in der Zeit des Fastens – des Ramadan’s, nach Lustenau gekommen sind gab es die Möglichkeit, sich während des gemeinsamen abendlichen Essens näher kennenzulernen. So ist es für alle Beteiligten eine Freude gewesen gemeinsam zu Essen und Feste zu feiern.
Die Flüchtlinge fühlen sich hier sehr wohl, so erzählt Nada, weil es persönlich ist.
Für das Netzwerk Dô Sin ist jedeR HelferIn nützlich. Nicht nur regelmäßige Unterstützung, sondern auch spontaner, sporadischer Einsatz ist eine große Hilfe.
Dieser Bericht über das ehrenamtliche Engagement für ein friedliches Zusammenleben in einer neuen und vielschichtigen Gesellschaft zeichnete das Handeln der HelferInnen des Netzwerkes Dô Sin aus und macht es zu einem Beispiel für Zivilcourage in Lustenau!
Falls ihr noch mehr über das Netzwerk Dô Sin wissen wollt, könnt ihr euch auf der Facebookseite des Netzwerkes informieren: https://www.facebook.com/NetzwerkLustenau/
PIA AMANN
Heute stellen wir außerdem Pia vor, ehrenamtlich engagierte sie sich in den letzten 8 Jahren überdurchschnittlich im Culture Factor Y, machte dort auch ein Praktikum und ein freiwilliges soziales Jahr und setzt sich für die Jugendlichen ein, wo immer sie nur kann. Früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für Jugendarbeit und daher macht sie gerade eine Ausbildung zur Jugendarbeiterin im Montafon. Daher dürfen wir auch in Zukunft auf Pia und ihren Einsatz für die Gesellschaft zählen.
Pia hat sich der Gerechtigkeit verschrieben, deshalb sieht sie es ungern, wenn jemand schlecht behandelt wird. Gerne setzt sie sich für Menschen in Not ein, geht dabei sehr couragiert vor und lässt sich von kleineren und größeren Hindernissen nicht unterkriegen. Somit zeigt sie ein hohes Maß an Zivilcourage und handelt nach diesem hohen Maßstab in ihrem alltäglichen Leben.
SELMA KOZLICA
Selma ist eine engagierte 18 Jahre alte Frau aus Lustenau und trotz ihres jungen Alters hat sie ein gutes Gespür sich für Zivilcourage und macht sich immer wieder stark für Minderheiten oder Einzelpersonen in schwierigen Situationen.
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Als Einrichtungsberaterin ist sie immer wieder mit vielen Personen mit unterschiedlichsten sozialen Hintergründen in Kontakt. Sie nutzt diese Gelegenheiten in Arbeit, Ausbildung und im privaten Umfeld um sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Selma sagt von sich selbst, dass es ihr sehr wichtig ist sozial und gerecht zu sein und danach zu handeln. Mit der anonymen Nominierung zum Lustenauer Zivilcourage Award honorieren ihre Mitmenschen ihren Einsatz.
Als Beispiel für ihr Wirken in der Gesellschaft kann genannt werden, dass sie sich in ihrer Freizeit für das Wohl der Flüchtlinge einsetzt und im Speziellen gegen die Vorurteile gegenüber Flüchtlingen kämpft.
Zivilcourage ist Selma ein großes Anliegen. Ihr Streben immer ein gutes Vorbild zu sein bestimmt ihr tägliches Leben und macht sie unter anderem zu einer bewundernswerten Persönlichkeit.
Zusammenfassend sagt Selma, dass es ihr sehr wichtig ist sich über ein Thema zuerst gut und ausreichend zu informieren bevor man darüber urteilt und sieht diese Lebensweise als einen wichtigen Schritt für ein gutes und gelungenes Miteinander.